Heute musste ich beim Lesen eines Artikels schmunzeln. Weniger wegen der an sich lustigen Thematik des Artikels, sonder eher wegen des Fehlers der dem Autor unterlaufen ist.

Haben Sie auch ein Foto von einem Schrägen Schild auf der Festplatte? Dann schicken Sie uns Ihr Foto in höchstmöglicher Auflösung (mindestens 300 dpi oder 850 Pixel breit ) an die E-Mail-Adresse …

Aus: Schräge Schilder – SPIEGEL ONLINE

Nun was ist daran wohl falsch?

Einige werden sofort denken „Och der alte Fehler schon wieder“, andre werden vielleicht nicht darauf kommen.

Deshalb nun mein Beispielbild welches ich liebend gerne an den Spiegel senden würde:
Dieser Pixel besitzt eine Auflösung von 300 dpi und ist somit für den Ausdruck geeignet :)
Was? Man sieht ja gar nichts? Doch. Ein einzelner Pixel. Er besitzt eine Auflösung von 300 dpi. Kann gar nicht sein? Doch, ladet ihn runter und schaut euch die Bildeigenschaften an!

Tja tatsächlich hat der Pixel keine Auflösung von 300 dpi, und kein Bild auf dem Computer wird eine Auflösung von 300 dpi besitzen. Bilder auf dem Computer haben eine Auflösung in Pixeln, die Pixel in die Breite und die Pixel in die Höhe ergeben eine Auflösung. Meistens wird das Produkt aus beiden als Auflösung angegeben. 5 Megapixel oder 24 Megapixel heißt es dann. Tatsächlich weiß man dann die Auflösung des Bildes, jedoch fehlt noch die wichtige Angabe des Seitenverhältnisses (3:2, 4:3, 5:4, 16:9, 16:10 um die üblichen Verdächtigen zu nennen). Wird die Auflösung in 1920×1080 angegeben so kennt man die Zahl der Megapixel (2) und das Seitenverhältnis (16:9).

Aber dpi ist durchaus eine legitime Angabe der Auflösung. Nur wird hier die Auflösung gemeint mit der ein Bild dargestellt wird. Eben Dots per Inch also Punkte (oder Pixel) pro Zoll.
Der Zusammenhang zwischen dpi und Pixeln ist nun eine Frage des Layouts (beim Druck) oder eine feste Größe (beim Bildschirm oder dem Bildsensor).
Druckt man einen Pixel pro Zoll aus, so erhält man eine Auflösung von 1 dpi, was bei einem Bild zu riesigen Pixeln führt und aus der nähe betrachtet sieht man vermutlich kein Bild mehr. Beim Druck eines Buches werden häufig 300 dpi als Druckauflösung angestrebt, soll nun ein Bild auf einer DIN-A5 Seite formatfüllend gedruckt werden, so ergibt sich die Mindestauflösung (in Pixeln) des Bildes:
DIN-A5 Maße: 148 × 210 mm entsprechen 5,826 × 8,267 Zoll
\text{Mindestbildbreite}=5,826 \text{Zoll} \cdot 300 \text{dpi} =  1748 \text{Pixel}
\text{Mindestbildhoehe}=8,267 \text{Zoll} \cdot 300 \text{dpi} =  2481 \text{Pixel}

Aha! Nun können wir auch sagen, dass der Spiegel die Bilder gerne in einer Breite von 7,2 cm abdrucken möchte, also knapp die Hälfte eines DIN-A5 Blattes. Ein wenig Verlust gibt es beim Binden des Buches dann noch und so kann man ein Schildbild schön auf eine Seite platzieren. Ich bin mir nicht sicher, aber das bereits veröffentlichte Schilderbuch sieht ein wenig nach DIN-A5 aus.

Was für eine Auflösung hat mein Monitor? Auch diese Frage kann man nun recht leicht beantworten. Das einzige Problem bei der Sache ist, dass man meist die Bildschirmdiagonale und die normale Auflösung kennt. Da man wohl annehmen kann, dass die Auflösung horizontal wie vertikal gleich groß ist, sollte es auch kein Problem bereiten wenn man die Anzahl der diagonalen Pixel berechnet.
\text{Pixel in der Diagonale}=\sqrt{(\text{Pixel in der Breite})^2+(\text{Pixel in der Hoehe})^2}
\text{Bildschirmaufloesung}=\frac{\text{Pixel in der Diagonale}}{\text{Bildschirmdiagonale}}
In meinem Fall komme ich auf etwa 94 dpi Monitorauflösung.

Man möge bitte verzeihen, dass es mir spontan nicht möglich war mein LaTeX dazu zu überreden einen Umlaut darzustellen (auf unterschiedlichsten Wegen).